Innovation als Handwerk
«Innovation» – mehr als ein Buzzword? In der Welt der Wirtschaft und Technologie wird der Begriff «Innovation» sehr oft verwendet. Doch ab wann verdient ein Produkt oder eine Firma wirklich das Etikett «innovativ»? Für Oliver Durrer ist der Begriff «Innovation» mehr als nur eine Idee auf dem Papier, sondern ein handwerklicher Prozess: Kreativität ist der erste Schritt, aber die wirkliche Innovation liegt in der disziplinierten und praktischen Umsetzung von Ideen. Um dies gewährleisten zu können, erfordert es ein funktionierendes Geschäftsmodell, welches eine Innovation nachhaltig und skalierbar macht und dadurch einen nachhaltigen Impact erzeugt. Die Kombination aus bahnbrechenden Ideen, einem tragfähigen Geschäftsmodell und einem nachhaltigen Impact sind die entscheidenden Faktoren, die ein Produkt oder eine Firma folglich als wirklich innovativ qualifizieren.
Von der Idee bis zur Umsetzung
Die Umsetzung stellt die grösste Herausforderung dar. Oliver Durrer betont die Notwendigkeit, frühzeitig potenzielle Herausforderungen zu erkennen, wobei folgende Leitfragen den Weg von der Idee bis zur Umsetzung bestimmen:
- Für wen soll die Innovation realisiert werden?
- Welcher Kunde, welche Kundin ist es?
- Welche Anwendungsgruppen sind davon betroffen?
- Welches Problem soll damit gelöst werden?
- Was gibt es bereits Vergleichbares?
Organisationen müssen dabei stets einen echten Wandel zulassen und nicht nur ein «Innovationstheater» inszenieren. Innovation bedeutet also, neue Wege zu gehen, Risiken einzugehen und sich in einem ungewissen Terrain zu bewegen. Dabei spielt die Selbstführung eine wichtige Rolle – sowohl auf individueller Ebene als auch in der Organisationskultur. Die entscheidende Frage lautet: Make or Buy? Sollten wir uns die Fähigkeiten für die Umsetzung selbst aneignen oder externe Unterstützung suchen? Dieser strategische Ansatz ist der Schlüssel für erfolgreiche Innovationen, sei es innerhalb einer bestehenden Firma oder durch ein aufstrebendes Start-up.
Förderungsmöglichkeiten für innovative Strukturen
Um innovatives Denken innerhalb eines Unternehmens zu fördern, gibt es keinen «one-size-fits-all»-Ansatz. Unternehmen können Innovationen beispielsweise durch Innovation Labs oder Corporate Inventory-Einheiten fördern. Dabei ist nicht nur die Implementierung solcher Strukturen entscheidend, sondern das Zusammenspiel von Organisationsstruktur, Teamdynamik, Unternehmenskultur und der Rolle jedes Einzelnen, von Mitarbeitenden bis zu den CEOs. Es ist eine ganzheitliche Herangehensweise, die die Grundlagen für eine innovative und dynamische Unternehmenskultur legt. Dabei sollten Unternehmen sich bemühen, ihre Mitarbeitenden intern zu befähigen und einen organisatorischen Mindset-Wandel herbeizuführen, um nicht nur von externen Kompetenzen abhängig zu werden. Somit kann jede:r Mitarbeiter:in, unabhängig von seinem Fachbereich, ein Teil dieses Innovations-Teams werden und als Katalysator für eine lernende Organisation fungiert. Diese Struktur ermöglicht nicht nur eine interne Entwicklung, sondern auch eine fruchtbare Zusammenarbeit mit externen Partnern und Organisationen, um Innovation auf breiter Ebene zu fördern.
Kommentare
Neuer Kommentar